Zum Inhalt springen

2014

2014-11-10

Neue Therapie in der Wundheilung auf der MEDICA

INP Greifswald und neoplas tools GmbH stellten Plasma-Pen auf Medizin-Fachmesse in Düsseldorf vor.

Den ersten Kaltplasma-Jet zur Verbesserung der Wundheilung haben Greifswalder Wissenschaftler auf der internationalen Fachmesse MEDICA in Düsseldorf vorgestellt. Vom 12. bis 15. November hat das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald) gemeinsam mit seiner Ausgründung, der neoplas tools GmbH, zu den rund 4600 Ausstellern der weltgrößten Medizinmesse gehört. Ihre gemeinsame Innovation: der Plasma-Jet kINPen® MED zur Therapie bei chronischen Wunden und erregerbedingten Hauterkrankungen. Die Zertifizierung als Medizinprodukt erfolgte in Zusammenarbeit mit der Universitätsmedizin Greifswald und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.


In langjähriger Grundlagenforschung haben die Greifswalder Wissenschaftler des Leibniz-Institutes nachgewiesen, dass physikalische kalte Plasmen Krankheitserreger inaktivieren, darunter auch multiresistente Bakterien. Durch die antibakterielle und proliferationsfördernde Wirkung von physikalischem Plasma wird die Wundheilung stimuliert. Klinische Studien belegen die erfolgreiche Behandlung von chronischen Ulzera (offenes Bein, Unterschenkelgeschwür) mittels Plasmabehandlung. Für rund vier Millionen Menschen in Deutschland, die an chronischen Wunden leiden, könnte die Plasmatherapie eine wirkungsvolle Alternative zu etablierten Therapien in der Wundbehandlung sein.

„Greifswald hat sich in den letzten Jahren zu einem international führenden Zentrum der Plasmamedizin entwickelt. Unsere Forschungsergebnisse waren die Grundlage für die erfolgreiche Produktentwicklung und Markteinführung des kINPen® MED durch die neoplas tools GmbH“, sagt INP-Direktor Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann. Erst vor wenigen Tagen erhielt die neoplas tools GmbH dafür den Ludwig-Bölkow-Technologiepreis des Landes Mecklenburg-Vorpommern, der den erfolgreichen Transfer von Forschungs- und Entwicklungsergebnissen in die wirtschaftliche Vermarktung würdigt.

„Seit Beginn des Jahres 2014 wird der Plasma-Jet in mehreren Kliniken und dermatologischen Praxen erfolgreich eingesetzt. Die Messe werden wir nutzen, um die ersten Therapieerfolge und die Potenziale der Plasmamedizin dem internationalen Fachpublikum zu präsentieren“, erklärt Renate Schönebeck, Geschäftsführerin der neoplas tools GmbH. In dem Greifswalder Unternehmen wird der Plasma-Jet hergestellt und vertrieben. 
Für die Wissenschaftler am INP sind die Einsatzmöglichkeiten von physikalischem Plasma in der Medizin indes noch nicht ausgeschöpft. Neueste Forschungsergebnisse, so Prof. Weltmann, legen nahe, dass physikalisches Plasma auch zur Inaktivierung von Krebszellen genutzt werden könnte. 

2014-10-23

Plasmaforscher und Optikexperten erforschen neue Herstellungstechnologien für Hightech-Produkte von morgen! INP Greifswald erhält 700.000 Euro aus dem neuem BMBF-Verbundprojekt "Plasma und optische Technologien"

Unter aktiver Beteiligung von acht Industriepartnern forschen Plasmaphysiker des Leibniz-Instituts für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald) und der Ruhr-Universität Bochum im Verbund mit Experten der optischen Beschichtungstechnologie aus Jena und Hannover an Verfahren für die Herstellung hochwertiger optischer Präzisionsoberflächen. Das Projektvolumen von insgesamt 9,5 Mio. € wird dabei zu 60 % vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Optische Erzeugnisse bestimmen in vielen Bereichen unser Leben und Wirken. Sowohl im täglichen Gebrauch, beispielsweise in Form von Brillengläsern als auch in Wissenschaft und Technik, u.a. als Hochleistungsspiegel oder Filter für Laseroptiken in der Materialbearbeitung oder Messtechnik. Ebenso sind präzise optische Komponenten das Fundament der modernen Kommunikationstechnik. Aufgrund ihrer Bedeutung für die Photonik gelten die Funktionalisierung von Oberflächen und die Herstellung dünner Schichten als die wesentlichen Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Nur durch eine Reihe hochentwickelter Herstellungsverfahren können Produkte realisiert werden, die uns mittlerweile alltäglich erscheinen. Diese Verfahren basieren zumeist auf der Nutzung von Plasmen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am INP Greifswald werden sich mit der Erforschung von plasma- und ionengestützten Herstellungsverfahren beschäftigen. Zur Umsetzung der Projektziele sollen erstmals aktive Prozessregelungskonzepte erarbeitet werden, die auf der während des Herstellungsprozesses vorgenommenen Erfassung von Plasmakenngrößen basieren. Bisher beschränkt sich die Prozessführung bei der Herstellung optischer Komponenten auf die Steuerung von Betriebsgrößen, wie Gasflüsse, elektrische Spannungen oder Ströme.
Das hohe Qualitätsniveau optischer Schichten wurde durch die im Verlauf des vergangenen Jahrzehnts perfektionierten Methoden zur Kontrolle der optischen Schichtdicken erreicht. Hingegen wurden die für die Schichtbildung entscheidenden internen Plasmakenngrößen bisher nicht zur Prozessregelung genutzt.

Das vom BMBF geförderte Verbundvorhaben ‚Plasma und optische Technologien: Erhöhung der Qualität und Ausbeute optischer Beschichtungstechnologien PluTO+‘ startete am 1. Oktober und läuft im Rahmen des Programms „Photonik Forschung Deutschland”. Das Teilprojekt am INP Greifswald wird mit ca. 700.000 Euro gefördert.

2014-09-05

Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. erfolgreich in der Forschungsinitiative "Zukunftsfähige Stromnetze"

Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. erhielt 830.000 Euro für die Erforschung und Diagnostik von Teilentladungserscheinungen in Stromnetzen, Universität Rostock als Kooperationspartner bekommt weitere 230.000 Euro.

MOMOS (Multiphysics Online/Offline Monitoring System), so der Projekttitel unter dem die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in den nächsten drei Jahren für zukunftsfähige Stromnetze forschten. In Greifswald wurden dazu u.a. Teilentladungs-Phänomene, die beispielsweise in Generatoren, Transformatoren und Verbindungskabeln auftreten, untersucht und analysiert.

Teilentladungen, auch Vorentladungen genannt, können erhebliche Probleme auf Komponentenebene des Stromnetzsystems verursachen. Überschreitet die Intensität solcher Entladungen einen gewissen Pegel, so führt das zur Vorschädigung und im Extremfall zum Versagen der Komponente. Dies kann den Ausfall von Teilen des Stromnetzes zur Folge haben und damit die Versorgungssicherheit der Abnehmer gefährden. Ziel von MOMOS ist es, ein Monitoring-System zur Zustandsbewertung der Stromnetzkomponenten während ihrer gesamten Betriebsdauer zu konzipieren. Das System soll einerseits an in Betrieb befindlichen als auch an abgeschalteten Komponenten einsetzbar sein und gewährleisten, dass die Komponenten u.a. zustandsbezogen ersetzt werden können. Neben der Erhöhung der Versorgungssicherheit wird im Projekt MOMOS auch ein nachhaltiger und ressourcenschonender Einsatz von Stromnetzkomponenten angestrebt. Dieser ist beim gegenwärtigen Stand der Forschung und Entwicklung noch nicht gegeben. Die derzeitigen Stromnetzkomponenten sind größtenteils überdimensioniert und werden oftmals vorfristig ausgetauscht.

Geleitet wurde das Projekt am INP Greifswald von Dr. Sergey Gorchakov. "MOMOS ermöglicht uns neben unseren umfangreichen Kenntnissen in der Plasmatechnologie auch unsere Erfahrungen in der Modellierung von physikalischen Prozessen einzubringen", so Gorchakov. Eine besondere Herausforderung sah der Physiker in der Aufgabe eine Verbindung zwischen verschiedenen Stressfaktoren wie z.B. mechanische Belastungen, chemische Prozesse, thermische Beanspruchung und Alterungsvorgängen zu finden.
"Für das INP ergibt sich durch das Vorhaben die Möglichkeit, sich weiter auf dem hier verbundenen Gebiet der Diagnostik und Simulation von transienten Gasentladungen zu etablieren und seine bereits heute international führende Rolle in der wissenschaftlichen Community zu sichern und auszubauen", so Gorchakov weiter.

Die Förderinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze" ist Teil des 6. Energieforschungsprogramm der Bundesregierung. Die Bundesministerien für Wirtschaft und Energie (BMWi) sowie für Bildung und Forschung (BMBF) fördern damit Projekte, die Lösungen zur Anwendung in intelligenten Verteilnetzen, Übertragungsnetzen, Netzplanung und Netzbetriebsführung bieten. So trägt die Förderinitiative dazu bei, die Umweltverträglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Ressourceneffizienz der Stromnetze und die Sicherheit der Stromversorgung in Deutschland zu verbessern. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie und das Bundesministerium für Bildung und Forschung haben Anfang August den Startschuss für die Forschungsinitiative „Zukunftsfähige Stromnetze" gegeben. Insgesamt sind 83 Vorhaben mit einem Gesamtfördervolumen von etwa 157 Millionen Euro für eine Förderung durch die beiden Ministerien ausgewählt worden.

2014-08-27

Forscherin kommt aus Japan nach Europa zurück

Sie sind jung, motiviert und hervorragend ausgebildet, kehren aber Europa den Rücken. Gerne würden deutsche Forschungseinrichtungen exzellente Wissenschaftler wieder zurückgewinnen. Bei Dr. Camelia Miron ist dies gelungen. Die Plasmaphysikerin forscht seit einem Jahr nicht mehr an der Universität Nagoya in Japan, sondern am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) in Greifswald, Mecklenburg-Vorpommern.

Eigentlich hatte Camelia Miron einen sicheren Job in Japan. Er war gut bezahlt und die Forschungsarbeit hat ihr viel Spaß gemacht. "Aber schon als ich die Anfrage des INP erhielt, habe ich mich zur Rückkehr nach Europa entschlossen." sagt die 38-Jährige, die sich in sieben Jahren in Japan auf das Thema "Plasma in Flüssigkeiten" spezialisiert hat. Die Entscheidung für das INP in Greifswald hatte fachliche Gründe: nur hier gibt es die beiden thematischen Schwerpunkte Plasmamedizin und Bioelectrics zusammen an einem Institut, die Grundlage für die Weiterentwicklung ihres Forschungsgebietes sind.

Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit von Camelia Miron ist die Entwicklung neuartiger Kunststoffe. Diese sind stärker wasserabweisend als herkömmliche Kunststoffe und könnten deshalb für die Medizin als Katheter in Blutgefäßen von großer Bedeutung sein. Sie würden die Anheftung von Blutzellen an den Katheter verhindern und so das Risiko für Blutgerinnsel reduzieren.

"Am INP wird alles dafür getan, dass ich gute Forschung betreiben kann", sagt Camelia Miron. Sie arbeitet in Laboren mit hervorragender und teilweise weltweit einzigartiger Ausstattung. Allein im letzten Jahr hat das INP 6,7 Mio. EUR in neue Geräte und Labore investiert. "Ich habe zudem ein Umfeld, das mir genügend Freiräume lässt um neue Kontakte zu anderen Wissenschaftlern zu knüpfen." ergänzt sie. Und weil am INP die Teilnahme an internationalen Konferenzen besonders unterstützt wird, kann die Wissenschaftlerin weltweit Vorträge über ihre Forschungsergebnisse halten. So gewinnt sie neue Projektpartner, wie beispielsweise Dr. Eugen Stamate von der Technischen Universität Dänemark (Roskilde). Sie werden gemeinsam die Herstellungsweise der neuartigen Kunststoffe untersuchen. Für eine intensivere Zusammenarbeit hat Camelia Miron den Projektpartner aus Dänemark bereits für einen Forschungsaufenthalt an das INP Greifswald eingeladen. Sie ist überzeugt, dass „die Planung der Experimente und die Besprechung der Ergebnisse so einfach besser gelingt.“ Das INP stellt für diese Form des wissenschaftlichen Austauschs mit den internationalen Kooperationspartnern eine halbe Million Euro aus EU-Fördermitteln zur Verfügung.

Camelia Miron ist mit ihrer Entscheidung nach Europa zurückzukehren sehr zufrieden: "Es gefällt mir, dass das INP mich bei fachlichen aber auch persönlichen Fragen so umfangreich unterstützt. Hier finde ich die perfekten Bedingungen für den Ausbau meines Forschungsgebietes."

Am INP Greifswald forschen derzeit 120 Wissenschaftler im Bereich der Niedertemperaturplasmaphysik. Damit ist das INP das größte außeruniversitäre Forschungsinstitut für diese Fachrichtung in Europa. Die vielseitige Unterstützung der internationalen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am INP Greifswald wird mit dem Projekt PlasmaShape umgesetzt. Dieses EU-geförderte Vorhaben zielt auf den Ausbau exzellenter Forschung auf internationalem Niveau am INP ab.

Weitere Informationen zum Projekt PlasmaShape.

miron.jpg
Forscht an neuartigen Kunststoffen, die unter anderem stark wasserabweisend sind: Dr. Camelia Miron.

2014-08-22

Leibniz-WissenschaftsCampus Rostock gegründet - Neue Wege der Phosphornutzung

Phosphor ist ein lebenswichtiger Mineralstoff. Als Düngemittel in der Landwirtschaft eingesetzt, kann er durch keinen anderen Stoff ersetzt werden. Doch die weltweiten Phosphorvorräte gehen zur Neige. Im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung drohen weitreichende Konsequenzen. Zudem hat die ineffiziente Nutzung von Phosphor erhebliche Umweltbelastungen zur Folge: Gelangen beispielsweise über landwirtschaftliche Abwässer große Mengen ungenutzten Phosphors in die Stoffkreisläufe von Ökosystemen, kann dies zu Überdüngung führen, die das ganze System aus dem Gleichgewicht bringt. Der neu gegründete Leibniz-WissenschaftsCampus Rostock stellt sich diesen Herausforderungen.

In Warnemünde haben am Mittwoch das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz, das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur, die Universität Rostock, die Leibniz-Gemeinschaft und fünf Leibniz-Institute den "Leibniz-WissenschaftsCampus Rostock: Phosphorforschung" gegründet und eine entsprechende Kooperationsvereinbarung unterzeichnet. Ziel der interdisziplinären Zusammenarbeit ist die Erforschung des immer knapper werdenden Rohstoffs Phosphor.

"Ohne Phosphor kann die Landwirtschaft nicht funktionieren, denn Phosphor ist ein wichtiger Stoff, ohne den das Wachstum der Pflanzen nicht möglich wäre. Insgesamt verwendet die Düngemittelindustrie 82 Prozent der weltweit abgebauten Phosphate", erläuterte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus. "Im Hinblick auf die wachsende Weltbevölkerung, die hohe globale Nachfrage nach Nahrungs- und Futtermitteln sowie den Rückgang der weltweiten Phosphorvorräte drohen weitreichende Konsequenzen für die Landund Ernährungswirtschaft und somit für alle Verbraucherinnen und Verbraucher. Ich hoffe, dass uns die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Wege aufzeigen, wie wir mit knapper werdenden Phosphor-Ressourcen umgehen müssen und was es für neue Wege gibt, Phosphor zu recyceln oder effizienter zu nutzen", so Backhaus.

Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft, sagte in seinem Grußwort: "Der Leibniz-WissenschaftsCampus Rostock hat schon vor seiner offiziellen Gründung heute gewaltig an Fahrt aufgenommen: Es ist ihm gelungen, den "International Phosphorus Workshop" im Jahr 2016 zum ersten Mal nach Deutschland einzuladen. Das unterstreicht schon jetzt seine international hohe Sichtbarkeit".

"Der Leibniz-WissenschaftsCampus schafft eine Plattform, auf der nicht nur Forscherinnen und Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen an komplexen Fragestellungen arbeiten, sondern wo die wissenschaftliche Ausbildung durch diese enge Zusammenarbeit eine neue Qualität erhält", hob Ulrich Bathmann, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung, hervor.

"Mit dem WissenschaftsCampus wird die interdisziplinäre Zusammenarbeit gelebt. Der WissenschaftsCampus ist eine Auszeichnung für die Forschungslandschaft in Mecklenburg-Vorpommern", lobte Bildungs- und Wissenschaftsminister Mathias Brodkorb.

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz leistet in den Jahren 2014 und 2015 eine Anschubfinanzierung von jährlich 85.000 Euro. Für die Jahre 2016 und 2017 wird ein Betrag in ähnlicher Höhe in Aussicht gestellt. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur stellt vom Jahr 2018 an und bis zum Abschluss des Leibniz-WissenschaftsCampus einen Betrag in Höhe von 80.000 Euro in Aussicht. Eine Förderung ist höchstens bis zum Jahr 2020 vorgesehen. Die Leibniz-Gemeinschaft fördert den WissenschaftsCampus als besondere strategische Maßnahme mit einer Anschubfinanzierung von 150.000 Euro aus ihrem Impulsfonds.

Der WissenschaftsCampus führt die Expertise von fünf Leibniz-Instituten und der Universität Rostock zusammen und gewährleistet so die Berücksichtigung der verschiedensten Aspekte von
Phosphor und seinen vielfältigen chemischen Verbindungen. Neben Grundlagen- und Anwendungsforschung soll durch Entwicklung und Transfer von Technologien ein Beitrag zur Wirtschaftsentwicklung geleistet werden.

Folgende Leibniz-Institute sind am WissenschaftsCampus beteiligt: das Leibniz-Institut für Katalyse (LIKAT), das Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN), das Leibniz-Institut für
Ostseeforschung Warnemünde (IOW), das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) und das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie (INP).

Weitere Informationen:
www.wissenschaftscampus-rostock.de

Kontakt:
Dr. Franziska Schmacka
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW)
Tel.: 0381 / 5197 - 3471
infowissenschaftscampus-rostockde

Das Kooperationsmodell "Leibniz-WissenschaftsCampus"
Der WissenschaftsCampus ist ein Modell der regionalen Zusammenarbeit zwischen Leibniz-Einrichtungen und Hochschulen. Als gleichberechtigte Partner bearbeiten diese eine klar umrissene wissenschaftliche Fragestellung von gemeinsamem Interesse und ergänzen sich dabei mit ihren Kompetenzen und unterschiedlichen Perspektiven. Die regionale Nähe, eine gemeinsame Strategie und interdisziplinäre Forschungsansätze bezogen auf Themen, Projekte und Methoden sind die Stärken der Leibniz-WissenschaftsCampi. Sie bieten ideale Voraussetzungen, um gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu bearbeiten, ganze Forschungsbereiche weiter zu entwickeln und das wissenschaftliche Umfeld am Standort für die Thematik zu stärken. Die regionale Forschungslandschaft erlangt dadurch Profil und internationale Sichtbarkeit.

Sechs Leibniz-WissenschaftsCampi haben sich seit 2009 etabliert:

  • Leibniz-WissenschaftsCampus Tübingen: Bildung in Informationsumwelten
  • Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident
  • Leibniz-WissenschaftsCampus Halle: Pflanzenbasierte Bioökonomie
  • Leibniz-WissenschaftsCampus Mannheim: Mannheim Centre for Competition and Innovation (MaCCI)
  • Leibniz-WissenschaftsCampus MannheimTax: Steuerpolitik der Zukunft
  • Leibniz-WissenschaftsCampus Rostock: Phosphorforschung

Weitere Informationen zu den Leibniz-WissenschaftsCampi

www.leibniz-gemeinschaft.de

Pressekontakt für die Leibniz-Gemeinschaft
Christoph Herbort-von Loeper
Tel.: 030 / 20 60 49 – 48
herbortleibniz-gemeinschaftde

Julia Ucsnay
Tel.: 030 / 20 60 49 – 45
ucsnayleibniz-gemeinschaftde

Die Leibniz-Gemeinschaft
Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 89 selbständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Grundlagenforschung. Sie unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer in Richtung Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Institute pflegen intensive Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi -, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem maßstabsetzenden transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 17.500 Personen, darunter 8.800 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei 1,5 Milliarden Euro.

www.leibniz-gemeinschaft.de

2014-08-04

Total E-Quality Prädikat 2014 - Ausgezeichnetes Engagement für die Chancengleichheit am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.

Be­ruf und Fa­mi­lie

Die The­men Chan­cen­gleich­heit, Fa­mi­li­en­freund­lich­keit und Ver­ein­bar­keit von Fa­mi­lie und Be­ruf sind fes­ter Be­stand­teil der Phi­lo­so­phie des INP. Das In­sti­tut gewähr­leis­tet Chan­cen­gleich­heit von Frau­en und Männern auf al­len in­sti­tuts­spe­zi­fi­schen Or­ga­ni­sa­ti­ons­ebe­nen und un­terstützt sei­ne Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter durch in­di­vi­du­ell an­ge­pass­te Per­so­nal­ent­wick­lungs­maßnah­men.
Das INP bemüht sich, sei­nen Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern ein fa­mi­li­en­freund­li­ches Um­feld zu ge­ben, und ermöglicht über ver­schie­de­ne An­ge­bo­te, wie z.B. in­di­vi­du­el­le Ar­beits­zeit- und Ar­beits­ort­ver­ein­ba­run­gen für Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter, die  Ba­lan­ce zwi­schen Fa­mi­lie und Ar­beits­welt.

Total E-Quality Prädikat 2014

Ausgezeichnetes Engagement für die Chancengleichheit am Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V.

Für die gelebte Institutskultur der Chancengleichheit ist das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald) mit dem TOTAL E-QUALITY Prädikat für die Jahre 2014 bis 2016 ausgezeichnet worden. Dieses Prädikat wird vom TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. vergeben.

In der Begründung der Jury heißt es: "Das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. setzt sich aktiv für die Gleichstellung von Frauen und Männern ein und schafft familienfreundliche Arbeitsbedingungen, um die besten Forscherinnen und Forscher ihres Fachs zu gewinnen und mit ihrem wissenschaftlichen Potenzial langfristig an das Institut zu binden." Und weiter: "Die Erhöhung von Frauenanteilen insbesondere auf Führungsebene stellt das Institut mit seinem ingenieur- und naturwissenschaftlichen Profil und seinen spezifischen Standorts- und Wettbewerbsbedingungen vor große Herausforderungen." Mit großem Einsatz verfolgt das INP Greifswald dieses Ziel auch in Zukunft und wird die bestehenden guten Kooperationen mit den umliegenden Hochschulen dazu mit einbeziehen.

Das Prädikat wurde mit Hilfe des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und der Europäischen Union entwickelt und wird für beispielhaftes Handeln im Sinne einer an Chancengleichheit ausgerichteten Personalführung vergeben.

TOTAL E-QUALITY Deutschland e.V. wurde im Jahr 1996 in Frankfurt am Main gegründet und richtete sich zunächst an Unternehmen der Wirtschaft. Bisher wurden rund 250 Organisationen ausgezeichnet. Seit 2001 können sich auch Forschungseinrichtungen und Hochschulen um das Prädikat bewerben.

2014-07-08

Europas Plasmaphysiker treffen sich in Greifswald

Vom 15. bis zum 19. Juli 2014 kamen rund 200 Plasmaphysiker nach Greifswald zur Fachtagung ESCAMPIG (Europhysics Conference on Atomic and Molecular Physics of Ionized Gases). Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kamen aus Europa aber auch beispielsweise aus Japan, Südkorea, Indien, China, den USA und Russland. Im Mittelpunkt der Fachtagung stehen Themen aus dem Gebiet der Plasmaphysik, die von atomaren und molekularen Prozessen in Plasmen über die Wechselwirkung von Plasmen mit Oberflächen bis hin zu Selbstorganisation in Plasmen reichen. Die Tagung umfasst somit, abgesehen von Fusionsplasmen, nahezu das vollständige Spektrum plasmaphysikalischer Vorgänge in natürlichen und Laborplasmen. Die Tagung fand in der Stadthalle Greifswald statt. Tagungssprache war Englisch.

Natürliche Plasmen sind ebenso Gegenstand der Tagung wie neue Konzepte hinsichtlich der Entwicklung und Anwendung von Plasmaquellen. Das heißt, es wird auch über Fragestellungen aus der konkreten Anwendung von Plasmen diskutiert. Beispielsweise geht es um die Verwendung von Plasmen für biomedizinische Anwendungen, um die Veredelung von Oberflächen durch Plasmen, zum Beispiel die Herstellung ultraharter Oberflächen oder Oberflächen mit geringer Reibung, und um Plasma-Katalyse beim CO2-Abbau. Thematisiert werden aber auch Blitzentladungen zwischen Wolken (in der Troposphäre) und der Ionosphäre (die elektrisch leitende Hochatmosphäre der Erde).

Die ESCAMPIG gilt als eine der bedeutendsten europäischen Konferenzen zur Plasmaphysik. Sie findet seit 1973 alle zwei Jahre statt. Die Tagung ESCAMPIG fand 1986 letztmals in Deutschland statt. Auch damals war Greifswald der Tagungsort. Die Tagung wird vom Institut für Physik gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e. V. (INP) und dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) organisiert.

Plasmaphysik ist ein ausdrücklicher Forschungsschwerpunkt der Universität Greifswald. Dies spiegelt sich unter anderem in dem am Institut für Physik der Uni Greifswald angesiedelten SFB-TR24 "Grundlagen komplexer Plasmen", an dem auch Arbeitsgruppen des INP mitwirken, sowie der Beteiligung des Instituts an dem Rostocker SFB 652 "Starke Korrelationen und kollektive Phänomene in Strahlungsfeld" wider. Daneben ist Greifswald Standort des Max-Planck-Instituts für Plasmaphysik, das das weltweit größte Stellaratorexperiment zur Fusionsforschung betreibt. Dementsprechend ist auch das lokale Organisationskomitee der ESCAMPIG mit Mitgliedern aus dem Institut für Physik der Universität, dem Leibniz-Institut und dem Max-Planck-Institut besetzt. Die Vergabe der Tagung nach Greifswald unterstreicht die Bedeutung der Greifswalder Plasmaforschung im internationalen Vergleich und bedeutet eine große Anerkennung.

2014-05-22

Greifswalder Plasmaforscher in Japan ausgezeichnet

Prof. Klaus-Dieter Weltmann erhält durch Internationale Gesellschaft für Plasmamedizin höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der plasmamedizinischen Forschung

ZIK "plasmatis" Nachwuchsforscher Dr. Malte Hammer wird für Präsentation seiner wissenschaftlichen Arbeit mit dem "Early Career Presentation Award" geehrt


Mit dem Plasma Medicine Award wurde Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Direktor des Greifswalder Leibniz-Institutes für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP), in Japan geehrt. Es ist die höchste Auszeichnung auf dem Gebiet der plasmamedizinischen Forschung, die durch die Internationale Gesellschaft für Plasmamedizin (ISPM) verliehen wird. Prof. Weltmann erhielt den Preis auf dem 5. Internationalen Kongress für Plasmamedizin (ICPM), der in der vergangenen Woche über 360 Wissenschaftler und Mediziner aus 30 Nationen in Nara (Japan) vereinte. Der amtierende Präsident der Internationalen Gesellschaft für Plasmamedizin, Jean-Michel Pouvesle aus Frankreich, fand anerkennende Worte für den Greifswalder Wissenschaftler. Weltmann habe mit großem persönlichem Engagement die Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Plasmamedizin und den Wissenschaftstransfer in die Praxis befördert. Die Forschung am INP im Bereich Plasmamedizin hat innerhalb kürzester Zeit Weltspitze erreicht.

Im vergangenen Jahr hatte das Greifswalder Leibniz-Institut ein bedeutungsvolles Achtungszeichen gesetzt. Die Grundlagen- forschung des INP in Zusammenarbeit mit der Unimedizin Greifswald, der Charité Berlin und mehreren Industriepartnern hatte zur erfolgreichen Einführung des "kinpen MED" geführt - des weltweit ersten Plasmajets, der zur Anwendung am Patienten zugelassen ist. Das Plasma als ionisiertes, kaltes Gas, das Krankheitserreger abtöten und Zellheilungsprozesse stimulieren kann, hat seinen Siegeszug in Greifswald begonnen. Der "kinpen MED" wird in Kliniken und Praxen zur besseren Heilung von chronischen Wunden genutzt. Die höchste Auszeichnung der noch jungen internationalen Gesellschaft ISPM, die sich 2009 gegründet hatte, empfinde er als "sehr große Ehre", meinte Prof. Klaus-Dieter Weltmann. Aber vor allem auch als Anerkennung für die Arbeit der Mitarbeiter am INP. "Als wir uns vor acht Jahren entschlossen, die traditionell starken Gebiete Plasmaphysik und Medizin zusammenzubringen, stand das neue Gebiet Plasmamedizin ganz am Anfang. Mit dieser Ehrung hat es sich gezeigt, dass unsere Entscheidung richtig war", unterstrich Weltmann. Er fügte hinzu: "Heute wird Greifswald weltweit mit Plasmaforschung und Plasmamedizin verbunden". Durch die stetige Unterstützung vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), dem Land und der Stadt ist das INP Greifswald zu einem international wettbewerbsfähigen Standort herangewachsen.

Besonders freue es ihn, dass unter den sechs an Nachwuchswissenschaftler vergebenen Auszeichnungen zwei weitere Preisträger aus Greifswald sind. Für die Präsentation ihrer wissenschaftlichen Arbeiten wurden in Japan geehrt: Dr. Malte U. Hammer (INP Greifswald / ZIK plasmatis) und Kim Rouven Liedtke, Doktorand an der Klinik und Poliklinik für Chirurgie der Universitätsmedizin Greifswald.

icpm5_weltmann.jpg

2014-01-22

Plasma-Pen aus Greifswald in Dubai

INP Greifswald und Klinikum Karlsburg präsentieren sich auf der Gesundheitsmesse Arab Health

Die Arab Health in Dubai gilt als eine der größten Messen der Welt, die neueste Produkte und Dienstleistungen der Gesundheitsbranche präsentiert. 2013 wurden vom 27. bis 30. Januar rund 3900 Aussteller und 85.000 Besucher aus über 60 Ländern erwartet.

Zu den rund ein Dutzend Ausstellern aus Mecklenburg-Vorpommern auf der Arab Health gehören auch das Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP Greifswald), die neoplas tools GmbH und das Klinikum Karlsburg. Plasmamedizin – heißt das große Thema, mit dem die drei Einrichtungen aus Vorpommern auf sich aufmerksam machen wollen. Gemeinsam werden sie den „kinpen MED“ vorstellen, ein weltweit neues Medizinprodukt, das im Sommer 2013 für Plasmaanwendungen am Patienten in Deutschland zugelassen wurde.

„Das Plasma als ionisiertes, kaltes Gas kann Krankheitserreger, u.a. auch multiresistente Mikroorganismen, inaktivieren und Wundheilungsprozesse stimulieren. Das ist Ergebnis der Grundlagenforschung, die wir auf dem Gebiet der Plasmamedizin sowie der Dekontamination/Sterilisation von Medizinprodukten vorangetrieben haben“, sagt Prof. Klaus-Dieter Weltmann, INP-Direktor. Die medizinischen Einsatzmöglichkeiten seien vielfältig. Noch in diesem Jahr soll am Klinikum Karlsburg eine klinische Studie initiiert werden, die die positiven Wirkungen des Plasmas bei der Wundheilung an Patienten belegt. „Ein stimulierendes Wundheilmittel wäre für Patienten mit diabetischem Fußsyndrom ein enormer Fortschritt“, erklärt Prof. Dr. Wolfgang Motz, Ärztlicher Direktor des Klinikums Karlsburg, der gemeinsam mit Prof. Weltmann nach Dubai reist.
Die Plasmamedizin als weltweit junge interdisziplinäre Wissenschaftsdisziplin vollzieht die Translation von der Forschung in den klinischen Alltag. Die Wissenschaftler und Mediziner in Vorpommern arbeiten dabei eng zusammen. Sie werben auf der Arab Health mit ihrer Innovation, die vielen Patienten mit chronischen Wunden Leid ersparen kann. Gerade im arabischen und asiatischen Raum wächst die Zahl der Diabetespatienten derzeit rasant an. Diabetes mellitus gilt laut der Internationalen Diabetesföderation (IDF) als Epidemie des 21. Jahrhunderts. Rund 285 Millionen Menschen weltweit sind betroffen. Im Jahr 2030 könnten es bereits 439 Millionen Menschen sein, schätzt die Föderation.

Die Delegationsteilnehmer von INP, neoplas tools und Klinikum Karlsburg werden während ihres Aufenthaltes in den Arabischen Emiraten u.a. das Diabeteszentrum von Abu-Dhabi besuchen, in dem täglich rund 350 Diabetespatienten ambulant behandelt werden. „In der arabischen Welt ist die Zuckerkrankheit ein relativ neu auftretendes Problem von gewaltiger Dimension. Deshalb sind Mediziner aus der westlichen Welt mit ihrem Know-how willkommen“, sagt Prof. Motz. Das Klinikum Karlsburg präsentiert sich das fünfte Mal auf der Arab Health und hat bereits Kontakte zu Politikern und Medizinern in den Emiraten angebahnt, die ausgebaut werden sollen. „Ziel ist es, Diabetologen und Fachpersonal zu schulen und internationale Standards bei der Diabetesbehandlung zu gewährleisten“, erklärt der Mediziner und verweist darauf, dass im arabischen Raum „Kooperationen nur langsam gedeihen und über großes persönliches Vertrauen zustande kommen“. Das Klinikum Karlsburg gehört zu den weltweit ältesten Einrichtungen, die Diabetespatienten behandeln.

Hintergrund Diabetes: In Deutschland sind rund sieben Millionen Menschen von Diabetes mellitus betroffen. Dazu kommen laut Expertenschätzungen etwa 4 Millionen Menschen, deren Diabetes noch nicht diagnostiziert wurde. Diese Zahl gibt Anlass zur Sorge: Wird die Krankheit nämlich nicht rechtzeitig entdeckt, kann dies zu Spätschäden führen. Zu den durch Diabetes hervorgerufenen Folgeerkrankungen gehören u.a. Herzinfarkt, Schlaganfall, Veränderungen der Netzhaut, Störungen der Nierenfunktion. Auch Durchblutungsstörungen der Beine und Füße können auftreten. Im schlimmsten Fall kommt es zum diabetischen Fußsyndrom, umgangssprachlich auch „diabetischer Fuß“ genannt. Etwa 40.000 Fußamputationen pro Jahr resultieren aus dieser Erkrankung, das sind etwa zwei Drittel aller Amputationen in Deutschland.

Das INP Greifswald und das Klinikum Karlsburg wollen die Plasmamedizin über die Region hinaus bekannt machen. Mit der Plasmamedizin wird europaweit Neuland beschritten. Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern fördert das gemeinsame Marketingprojekt beider Einrichtungen. Die finanziellen Mittel stammen aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung.