Plasma Life Science
Die Querschnittsabteilung Plasma Life Science verbindet Plasmatechnologie mit den Lebenswissenschaften. Dabei bringen wir unsere Expertisen erfolgreich in vielfältigen Projekten ein, die in den Bereichen Umwelt, Bioökonomie, Hygiene, (Bio-)Medizin oder Oberflächenmodifikationen angesiedelt sind. Moderne Methoden und Technologien kommen bei der Erforschung der Grundlagen und der Anwendungen von kaltem Atmosphärendruckplasma zum Einsatz und analysieren Flüssigkeiten, chemische Komponenten, Pflanzen, Mikroorganismen, Zellen und Gewebe.
Darüber hinaus werden neue medizinische Plasmaquellen mit standardisierten Testverfahren hinsichtlich ihrer Sicherheit, biologischen Wirksamkeit und antimikrobiellen Effektivität getestet. Für diese Arbeiten verfügt das INP über Labore mit moderner Ausstattung und einer umfangreichen Forschungsinfrastruktur.
Technologische Ausstattung
Die mikrobiologischen Labore bieten die Möglichkeit der Charakterisierung von antimikrobieller Wirksamkeit sowie der antiviralen Wirksamkeit in L2-Laboren. Für diese experimentellen Arbeiten sind die Labore für alle gängigen mikrobiologischen Untersuchungen ausgestattet:
- Sicherheitswerkbänke für sterile Arbeiten
- Spiralplattensystem zur automatisierten Bestimmung der Lebendzellzahl
- Spektralphotometer für kolorimetrische Nachweismethoden sowie Bestimmung der optischen Dichte
- Fluoreszenzmikroskopie
- Zentrale Gasversorgung mit Gasflussregler
- Möglichkeit der Bestimmung der antimikrobiellen Wirkung auf sensiblen Materialien, Medizinprodukten, Lebensmitteln usw.
- Bestimmung der antimikrobiellen Empfindlichkeit (Antibiogram)
- Anzucht von anaeroben und mikroaerophilen Mikroorganismen
Eine Stammsammlung umfasst eine Vielzahl an Bakterien und Hefen, die für die einzelnen Experimente nach Bedarf kultiviert werden. Zu testende Plasmaquellen können in den Laboren aufgebaut und an die Gasversorgung (Argon, He, N2, O2, CO2 etc.) des Hauses angeschlossen werden. Die Genehmigung zum Umgang mit Pathogenen liegt vor (§ 44 IfSG; § 49 IfSG and § 13 BioStoffV (2000/54/EG and 2010/32/EU)).
Für zellbiologische Arbeiten stehen mehrere S2 Labore zur Verfügung, in denen molekularbiologische und funktionelle Analysen zur Auswirkung von Plasma auf den Zellmetabolismus, die Vitalität und Expressionsmuster durchgeführt werden, um klinische Anwendungen zu untermauern bzw. neue Anwendungen zu erschließen. Für diese Analysen sind die Labore mit folgenden Methoden ausgestattet:
- Zellkultur, Zytotoxizitätsuntersuchungen, in vitro Wundheilungsassays (z.B. scratch assay)
- Quantitative und qualitative Proteinanalytik durch Western Blots, Protein Simple, ELISA, 1D und 2D Gelelektrophorese
- umfangreich ausgestattet histochemischer und immunhistochemischer Arbeitsplatz Genexpressionsanalysen durch Mikroarrays, qPCR, Gentransfersysteme
- Fluoreszenzmikroskopie, konfokale Laserscanning- Mikroskopie, Life cell imaging
- Weitere technische Spezifikationen finden sie auch unter Applikationslabor Life Science
Die Wechselwirkung von Plasmen in, an oder mit Flüssigkeiten spielt eine zentrale Rolle für viele verschiedene Anwendungen, wie sie insbesondere in der Plasmamedizin, Plasmapharmazie, (Ab-)wasseraufbereitung oder Plasma-Agrarkultur relevant sind. Dabei hängt die Effektivität ganz wesentlich von der Art und Wirkweise der verwendeten Plasmaquelle und der eingetragenen reaktiven Spezies ab. Zur qualitativen und quantitativen Analyse stehen folgende Methoden einsatzbereit zur Verfügung:
- UV- und FTIR-Spektroskopie
- Spektralphotometer
- Ionenchromatografie
- Elektrochemische Analysen, Voltammetrie
- Total organic compound Analysator (TOC analyzer)
- LC-MS, GC-MS
- HPLC